Was ist eigentlich Zeit?
Man kann sie nicht anfassen und dennoch kann man sie messen.
Jeder bekommt sie geschenkt und dennoch hat fast niemand mehr Zeit.
Zeit ist da und sie vergeht.
Zeit kann man nicht anhalten, aber man kann sie bewußter leben.
Dabei würde ich Dir gerne helfen.
Dazu fallen mir spontan zwei Episoden ein:
1. Episode:
Meine Nachbarin hat um die Weihnachtszeit ein süßes Töchterchen zur Welt gebracht.
Gestern Abend war ich eingeladen, sie zu besuchen. Einfach nur so. Zum Gucken.
Es war eine richtige Idylle:
Die junge Mutter mit ihrem Kind im Arm.
Der stolze Vater im Hintergrund.
Die frischgebackenen Großeltern, die sich ebenso rührend um den neuen Erdenbürger kümmern.
Kurzum eine perfekte Familie, die sich um das Wohl und Gedeihen eines Menschen bemüht.
NIE mehr später wird dieser Erdenbürger soviel fröhlich strahlende freundliche Gesichter über seinem Bettchen sehen, wie in diesen ersten Tagen,
Wochen, Monaten, Jahren.
Und dann irgendwann.......
.......70 oder 80 Jahre später liegt er wieder in einem Bett.
Vielleicht steht dieses Bett dann in einem kalten gekachelten Raum eines Krankenhauses oder Pflegeheims und er ist nur noch eine Last,
hat vielleicht keine Angehörigen mehr und ist einfach nur noch übrig und niemand steht mehr an seinem Bett und freut sich mit ihm über das Leben.
Dieser ehemals kleine Mensch ist über die Jahre alt geworden und mit dem Altwerden einfach nur Last und Belastung für seine Umgebung geworden....
....und gehört weg.
Im Vorübergehen wirft eine Pflegerin einen Blick auf ihn und kontrolliert gelegentlich, ob die Infusion noch tropft,
die Nährmittelsonde funktioniert und der Puls noch einigermaßen pocht.
Dieser alte Mensch wird früh gewaschen, evtl. auch abends noch einmal.
Er wird gewindelt und eingecremt, aber keiner beugt sich mehr freudig lächelnd über ihn und läßt ihn am Leben teilhaben,
keiner gibt ihm das Gefühl, daß er sich freut, daß es ihn noch gibt, auf dieser Welt.
Dieser alte Mensch ist einfach nur noch eine Belastung für seine Umwelt geworden.
Und es interessiert niemanden mehr, wer und was er einmal war, in seinem Leben.
Wir alle sollten nicht vergessen, wenn wir einen alten Menschen sehen:
In jedem alten Menschen steckt ein junger, der sich wundert, was über die Jahre aus ihm geworden ist.
2. Episode:
Im Wartezimmer
Ein junger Mann und ein Greis saßen sich im Wartezimmer eines Arztes gegenüber.
Dem jungen Mann war die Nähe des Alten unangenehm.
Er blätterte in einer Illustrierten, die ihn im Grunde nicht interessierte, um den Greis nicht ansehen zu müssen.
"Wenn Du so alt sein wirst, wie ich jetzt bin", sagte der Greis unvermittelt,
"wirst Du in einem Wartezimmer wie diesem einem jungen Mann gegenübersitzen und erleben, daß er Dein Alter fürchtet wie eine ansteckende Krankheit.
Du wirst Dich amüsieren über seine Angst, der eigenen Vergänglichkeit ins Auge zu sehen. Und dann wirst Du ihm sagen, was ich Dir gerade gesagt habe.
Und er wird antworten...
Na, was meinst Du, was wird er wohl antworten?"
"Wer hat Ihnen erlaubt, mich zu duzen?" entgegnete der junge Mann verärgert.
"Genau", sagte der Greis.
(Hans Kruppa, aus: "Sternschnuppen")
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Soviel für heute zum Thema ZEIT.
ZEIT ist unser höchstes Gut.
ZEIT ist nicht käuflich.
Jeder bekommt sie geschenkt und dennoch hat fast niemand mehr ZEIT.
ZEIT ist da und sie vergeht.
Manchmal schneller, als wir glauben wollen.
ZEIT kann niemand anhalten, aber wir können wieder lernen bewußter mit ihr umzugehen.
Dabei würde ich Dir gerne helfen.
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Nimm Dir Zeit
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Nimm Dir Zeit
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Zu Beginn des Jahres bist auch Du sicher mit einer Reihe von guten Vorsätzen gestartet.
Und wo sind sie heute?
Sind sie irgendwo stecken geblieben?
Dann wollen wir gern gemeinsam versuchen, sie wieder aufzuspüren und Gestalt annehmen zu lassen.
Dazu müssen wir aufbrechen, uns auf den Weg machen.
Das ist unbequem.
Neue Wege gehen.
Wege müssen gegangen werden.
Wege sind nicht einfach da.
Wege werden erst dadurch zu Wegen, indem wir sie gehen, sie begehen.
Unser ganzes Leben besteht aus Wegen.
Wegen, die wir gehen.
Gehen müssen.
Nicht umsonst spricht man ja auch vom Lebens-Weg.
Leben
Leben heißt unterwegs sein.
Leben heißt unterwegs sein, in Bewegung bleiben. Kein Wunder, dass wir unser Leben als Lebensweg verstehen. Unser Lebensweg ist in gewisser Weise identisch mit uns.
Deshalb gilt auch für menschliches Leben:
Wer sich auf den Weg macht, darf sich nicht überfordern. Er muss gut mit sich umgehen, mit seinen Kräften haushalten, sonst bleibt er auf der Strecke. Denn das Leben ist kein Spaziergang, sondern ein Weg mit Höhen und Tiefen, mit schönen Aussichten und Abgründen, lohnend, aber auch anstrengend.
Nicht immer kann ich mir aussuchen, mit wem ich auf dem Weg bin. Und es kann auf diesem Weg auch ganz schön einsam sein.
Darum ist es wichtig, daß wir Ausgleich und Ruhe finden.
Eine Insel
Darf ich Dich einladen, mit mir auf die Suche nach einer Insel zu gehen.
Deiner Insel
Deiner ganz persönlichen Insel
Okay, es gehört vielleicht ein wenig Mut dazu.
Ein kleiner Schritt.
Ob der Weg dorthin lang oder kurz sein wird, entscheidest Du.
Aber:
Auch der längste Weg, beginnt mit dem ersten Schritt
Reich mir die Hand.
Ich werde versuchen, mit Dir ein Stück dieses Wegs zu gehen, bis Du sie gefunden hast.
Deine Insel
